Brasilien 2019 – 1: Der Kampf der indigenen Munduruku um ihr Überleben im Amazonas

Im Anschluss an den globalen Klimastreik-Aktionstag vom 27. September 2019 hatten wir die Gelegenheit mit Alessandra Munduruku zu sprechen. Alessandra gehört zu den Anführer*innen der Munduruku-Frauenbewegung Wakoborun. Die Munduruku sind eine indigene Gruppe aus dem Amazonas, im brasilianischen Staatsterritorium. Seit Jahrhunderten leben die Munduruku im Gebiet um den Tapajos-Fluss im Bundesstaat Para, welcher an seinem nördlichen Ende in den Amazonas mündet. Wir haben in der Vergangenheit schon über Munduruku und ihre horizontale Organisationsweise berichtet und wie sie anhand direkter Aktionen ihr Territorium verteidigen und sich Rechte erstritten haben. Jene Rechte sowie ihr Zuhause sind mit der Präsidentschafts des Faschisten Jair Bolsonaro und der Intensivierung des Klimawandels unter akuter Bedrohung. Seien es weiße Siedler*innen, die der Rhetorik des Präsidenten folgend und dank der für sie gelockerten Waffengesetze in das selbst-demarkierte Gebiet der Munduruku eindringen, um es zu roden, um Soja anzubauen und Viehzucht zu betreiben, seien es die Waldbrände, das Artensterben, die massiven Quecksilbervergiftung der Menschen und Tiere, die mit dem Goldabbau einhergeht, oder die pseudowissenschaftliche Aufkündigung ihres Status als Indigene durch weiße, sogenannte Anthropologen. Es steht schlimm um den Amazonas und seine Bewohner*innen.